In der Gegend von Salt Lake City bleiben wir drei Tage. Wir besuchen die Stadt und die Umgebung. Park City, einer der bekanntesten Skiorte der USA, liegt nicht weit entfernt von Salt Lake City in den Bergen.
Unser Tagesziel: der Spruces Campground im Big Cottonwood Canyon, etwa in der Mitte zwischen Park City und Salt Lake City. Was wir nicht wissen können: der Highway wäre die schnellere und bequemere Route gewesen. Aber der Reihe nach: Die Dame im Visitor Info von Park City kennt den Namen des Campground nicht. Das hätte uns stutzig machen sollen. Ich frage nach einer detaillierten Karte, da unser Hallwag Atlas zu wenig genau ist. Die Strasse, die zum Campground führt, ist teilweise grau eingezeichnet. Für erfahrene Kartenleser ein Alarmzeichen: Gravel oder besser gesagt: Unpaved Road. Wir fahren trotzdem los und schon innerhalb von Park City steigt die Strasse extrem steil an und führt uns an phantastischen Villen und weniger phantastischen Hotelkomplexen vorbei. Die Strasse steigt weiter und wir queren Skilifte und Skipisten. Bald kommen wir auf dem Guardsman-Pass an und fahren, mitten im Skigebiet, ein Stück den Berg runter. Nach einem kurzen Umweg befinden wir uns wirklich auf der richtigen Strasse... Diese ist „rough and steep“. Für unser Motorhome nur knapp geeignet. Nach teilweise bangen Momenten, wildem Schaukeln (sind wir auf einem Schiff?) und leider nur 2-Radantrieb gelangen wir auf einen weiteren Pass. Wir sind kurz vor der Umkehr und Verena kurz vor dem Nerven... Naja. Auf dem Pass staunen wir nicht schlecht, was für ein Volk hier oben ist (bisher haben wir kaum Fahrzeuge gesehen). Die Autos reihen sich aneinander und viele Fahrradfahrer (mit Rennrädern) geniessen den Ausblick. Als wir um die Kurve biegen sehen wir den Grund: auf der hinteren Seite des Passes führt eine geteerte Strasse (Paved Road) auf den Pass. Die Strasse kommt uns vor wie eine Autobahn.
Im zweiten und manchmal ersten Gang meistern wir auch diese Strasse und kommen schon bald mit fast glühenden Bremsen auf dem Spruces Campground an. Endlich. Wie gesagt: der Highway wäre die schnellere Strasse gewesen. Wir haben uns für die kurze Route über den Berg entschlossen. Dafür geniessen wir jetzt den tollen Campground im Wald zwischen Nadelbäumen und Birken. Wir erfahren später, dass es in diesem und dem Parallel-Tal mehrere Skigebiete gibt. Wir erfahren auch, dass es nur eine Meile entfernt ein gutes Restaurant geben soll. Wir fahren hin und sind überrascht: die Silver Fork Lodge liegt unscheinbar am Strassenrand. Aber der Parkplatz ist annähernd voll. Ein gutes Zeichen. Wir finden einen Platz auf der herrlichen Terrasse und Billy, der Kellner, bringt uns schon bald das feine Nachtessen. Frisches Gemüse und kleine Portionen schön angerichtet: wir wähnen uns in Europa. Billy klärt uns auf und erklärt, dass viele Kunden aus Salt Lake City die 40km zu der Lodge hochfahren. Wir glauben es ihm gerne und geniessen das feine Essen.
Fast per Zufall sind wir in diesem Tal „gelandet“. Aber lohnenswert war es allemal. Und die Dame vom Navi erinnert uns ein letztes Mal daran: „in one-hundert meters turn left on the big cot‘nwud canyon road“.
Mittwoch, 11. August 2010
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