Dienstag, 24. August 2010

Reise-Fotoausrüstung

Bis heute habe ich auf unserer Reise bereits mehr als 2‘000 Fotos gemacht. Die Kamera hat bisher Staub und Hitze gut überstanden. Dieser Beitrag ist ziemlich technisch, aber eventuell für den einen oder anderen Leser trotzdem interessant.

Meine digitale Spiegelreflexkamera EOS 5D MKII von Canon ist eigentlich immer dabei, egal ob wir wandern gehen oder einen Aussichtspunkt besuchen. Von zu Hause her bin ich es gewohnt, immer mit dem angeschraubten Batteriegriff zu fotografieren. Leider passt die Kamera so nicht mehr in die Bereitschaftstasche, somit benutze ich den Batteriegriff eigentlich nicht. Die Kamera ist auch so immer noch gross (und schwer) genug, so dass man einen festen Griff hat.

Ich benutze drei Objektive, wobei ich das 24-105mm F/4 IS L Allround-Objektiv am meisten benutze. Bei eindrucksvollen Ausblicken kommt das 17-40mm F/4 L Objektiv zum Einsatz. Wobei ich die extreme Weitwinkel Einstellung meist vermeide, damit das Objektiv nicht verzeichnet (vorallem wenn sich noch Personen im Bild befinden). Ebenfalls für Landschaftsaufnahmen, aber vorallem bei der Beobachtung von Tieren und bei Portraits kommt das 70-200mm F/2.8 IS L Telezoom zum Einsatz. Ein zweifach Extender erlaubt Brennweiten bis 400mm. Da die 5D eine Vollformatkamera ist, bleibt es bei den 400mm... Leider.

Der Brennweitenbereich von 17mm bis 400mm ist ein guter Kompromiss. Längere Brennweiten einzusetzen bedeutet meist auch mehr Gewicht herumzuschleppen. Und da ich oft noch einen Rucksack mit Verpflegung für die Familie trage, hat das Gewicht der Kamera doch eine gewisse Bedeutung (oft sitzt auch noch ein müdes Kind auf meinen Schultern, was das Totalgewicht nochmals erhöht...).

Eines der wichtigsten Hilfsmittel ist der Polarisations-Filter oder kurz Pol-Filter. Gerade im Yellowstone mit den farbigen Hot Springs, aber auch in den roten Felsen rund um Moab ist der Pol-Filter unverzichtbar. Die Farben treten deutlicher und gesättigter hervor. Oft mache ich ein Vergleichsfoto ohne Filter, um der „Nachwelt“ den Einfluss zeigen zu können. Die Unterschiede sind wirklich gewaltig: Ohne Filter sind die Farben flau und entsättigt. Bisher habe ich nur vereinzelte Fotografen gesehen, die einen Pol-Filter verwenden, obwohl sich die digitalen Spiegelreflexkameras ziemlich „durchgesetzt“ haben. Glücklicherweise haben alle meine drei Objektive ein Filtergewinde von 77mm, so dass ich mit einem Pol-Filter (resp. ohne Adapter) auskomme. Ein Nachteil des Pol-Filter ist, dass sich oft Randabschattungen bemerkbar machen. Teilweise bemerke ich diese Schattierungen erst beim nachträglichen Betrachten der Bilder auf dem Notebook. Und natürlich verlängert der Pol-Filter die Verschlusszeit, da er Licht „frisst“.

Ausser bei Tierbildern oder Portraits benutze ich nie die offene Blende, sondern arbeite meist mit Blende 8. Falls das Licht knapp und die Verschlusszeiten länger werden, erhöhe ich den ISO Wert bis 800. Bei ISO 800 ist das Rauschen noch kaum bemerkbar. Erst dann öffne ich die Blende oder benutze ein Stativ. Gerade beim Telezoom mit aufgesetztem zweifach Extender ist die offene Blende von 5.6 verführerisch. Jedoch habe ich bemerkt, dass Fehler in Form von Farbsäumen auftreten, die jedoch verschwinden, wenn ich auf F/8 abblende.

Ein weiteres wichtiges Utensil ist die Streulichtblende (oft auch Gegenlichtblende oder Geli genannt). Bei allen Objektiven ist die Streulichtblende immer aufgesetzt – eben um seitliches Streulicht zu minimieren. Meist zusammen mit dem Pol-Filter. Tests bei sehr starkem Gegenlicht bei einem Sonnenuntergang haben Erstaunliches gezeigt: nur dank der Streulichtblende konnte ich einen Canyon im Gegenlicht fotografieren. Ohne Streulichtblende hatte ich fast keinen Kontrast mehr und das Bild war flau.

Das Stativ habe ich bisher wenig benutzt, meist nur bei sehr dunkler Umgebung und nach dem Sonnenuntergang. Bei gutem Tageslicht bewegen sich die Verschlusszeiten in der Regel innerhalb der magischen Formel (die Verschlusszeit soll kürzer sein, als der Umkehrwert der Brennweite) so dass ich aus der Hand fotografieren kann. Der optische Bildstabilisator sollte dabei ebenfalls mithelfen...

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