Ein bisschen wehmütig haben wir Vancouver verlassen und die kurze Strecke nach Whistler in Angriff genommen. Die Fahrt auf dem für die olympischen Spiele erneuerten Highway dauert nur ungefähr zwei Stunden.
Unser Campground liegt ein bisschen ausserhalb von Whistler, so dass wir jeweils mit dem RV auf die Day Lots (Parking) fahren. Von dort aus kann man bequem zu Fuss die Ortschaft erkunden.
Whistler ist ein Phänomen: kein anderer Skiort in der Umgebung wurde so „gehyped“ wie Whistler. Doch was bietet Whistler, dass trotz den enorm hohen Preisen doch soviele Touristen hier übernachten? Das Dorf liegt wunderschön gelegen in den Bergen mit einer wunderbaren Sicht auf Whistler Mountain und Blackcomb. Im Winter stehen natürlich die beiden Skigebiete im Mittelpunkt. Doch auch im Sommer ist das Dorf nicht „tot“. Vorallem die Moutainbiker haben das Dorf erobert; mit den unzähligen Downhillpisten, die direkt bei der Talstation der Gondelbahn enden. Daneben gibt es viele Wanderwege, die an malerischen Seen vorbeiführen.
Und vorallem: Whistler bleibt nicht stehen. Die vor einem guten Jahr erstellte Peak-2-Peak Bahn bringt die Touristen vom Whistler Mountain nach Blackcomb und zurück. Diese Bahn fasziniert. Erstens ist die Aussicht von den Gondeln atemberaubend. Zweitens ist die Technik erstaunlich: kurz nach der Station fährt man mit der Gondel über einen Masten und schwebt dann frei bis hinüber zu der anderen Bergstation.
Eine weitere Attraktion ist Whistler Bungee: von einer hohen schmalen Brücke aus der Gravitationskraft folgende Richtung rauschendem Wildbach.
Nach einem budget-strapazierenden Tag mit den Bergbahnen (ein Tages-Ticket für Whistler Mountain, Blackcomb und Peak-2-Peak kostet fast 45 CAN $), geniessen wir die Umgebung zu Fuss. Wir baden im Lost Lake und im Alta Lake an wunderschönen Sandstränden. Wir kennen die beiden Seen bereits von unserer früheren Reise vor sieben Jahren, als wir mit dem Bike die Umgebung entdeckt haben.
Nach vier Nächten verlassen wir Whistler mit gemischten Gefühlen: die Umgebung und das Dorf haben uns sehr gut gefallen. Es gäbe noch unzählige weitere Möglichkeiten Whistler zu entdecken – wir sparen diese für einen weiteren Besuch. Auf der anderen Seite sind wir froh, dass wir weiterfahren und wieder günstiger „leben“ können.
Die Brandywine Falls südlich von Whistler:
Kuriosum 1:
Der direkt in Whistler gelegene Riverside Campground war bereits einige Tage im voraus voll, da wir übers Wochenende gekommen sind. Daher mussten wir auf den 18km südlich gelegenen Whistler RV Park and Campground ausweichen. Die Webseite verspricht zwar eine wunderschöne Aussicht, Full Hook-up, Strom und Free WiFi und moderatere Preise als der Riverside Campground (57 CAN $ für ein RV pro Tag). Aber als wir das RV in unsere Site parkieren, staunen wir nicht schlecht (und die Stimmung kriegt einen leichten Dämpfer). Bulldozer haben eine Schneise in den Hang gehauen und der Campground sieht aus wie eine Terasse. Das ist an und für sich nicht das Problem, sondern das der Platz sehr trist und öde ausschaut und jedes vorbeifahrende Fahrzeug eine riesige Staubwolke nach sich zieht. Wir hoffen in Zukunft schönere Plätze zu finden (trotz der guten Aussicht).
Kuriosum 2:
Insgesamt haben wir von der Gondel aus sechs Schwarzbären beobachtet. Zwei davon direkt neben dem Bike-Trail. „Direkt“ heisst zwei bis drei Meter. Die Biker haben wirklich ziemlich blöd geschaut, sind aber einfach weitergefahren. Die Bären liessen sich ebenfalls nicht stören und haben einfach weitergefressen... Zudem haben wir ein Reh gesehen, das mitten auf dem Bike-Trail „spaziert“ ist. Ich wünsche keinem Downhiller ein solches „Treffen“...
Freitag, 30. Juli 2010
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